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Fischen im Hochsommer? Wie erfolgversprechend ist das?

Wer unter den Fischerinnen und Fischern kennt das nicht? Man packt seine sieben Angelsachen, der Angelplatz ist ausgewählt, das Wetter scheint passend, die Stimmung ist gut und die Vorfreude auf das gefühlt-sichere Fangergebnis steigt von Minute zu Minute  - doch dann... kein einziger Biss.

Die Dämmerung ist rum, der Gaskocher schmurgelt und der erste Kaffee ist am Start. Doch noch immer kein Biss. Die Sonne beginnt zu brüten, denn es ist Hochsommer. Die bedeckte Vorhersage hat sich, im wahrsten Sinne des Wortes verzogen und selbiges gilt scheinbar für die Fische. Gibt es nachvollziehbare Gründe für erfolglose Angelausflüge im Sommer, oder hat man einfach nur Pech?

Sommerloch beim Angeln?

Ein Effekt den man sonst nur in der Winterzeit bemerkt, lässt sich an dieser Stelle auch im Sommer feststellen - die Bissfreudigkeit der Fisch nimmt rapide ab, oft von heute auf morgen. Wenn sich massive Hochdruckgebiete über Europa ausbreiten, macht die sengende Hitze nicht nur uns zu schaffen, sondern verändert auch das Verhalten unserer Freunde unter Wasser.

Auf dieses veränderte Verhalten gilt es sich einzustellen, wenn man auch nur den Hauch einer Chance haben möchte, dass sich die Rutenspitze bewegt. Dazu ist es hilfreich herauszufinden, wie das wärmere Wasser das Fischverhalten beeinflusst. Natürlich ist hier ein Grundverständnis über die Temperaturvorlieben der unterschiedlichen Fischarten Voraussetzung.

Raubfische wie Hecht oder Zander mögen es bekanntlich kälter als z.B. Schleie oder Karpfen, somit kann dies bereits ein erstes Indiz dafür sein, warum manche Fischarten besser oder schlechter beißen, abhängig von Jahreszeit und Temperatur.

Sauerstoffgehalt im Wasser

Ein weiterer , wenn nicht der wichtigste Punkt, ist der geringere Sauerstoffgehalt im Wasser, wenn dieses sich erwärmt. Oft kann bei passenden Rahmenbedingungen eine Eintrübung des Gewässers ein klares Zeichen für diesen Faktor sein, sofern nicht eine andere Art von Verschmutzung vorliegt.

Bei geringerem Sauerstoffgehalt gilt es - ähnlich wie beim Menschen der sich auf einen höheren Berg begibt - Energie zu sparen, denn die Sauerstoffzufuhr reicht nicht aus, bzw. ist nicht wie gewohnt. Somit begeben sich Fische eben nicht auf Raubzug/Nahrungssuche sondern fahren die Aktivitäten herunter um Sauerstoff zu sparen.

Zudem kann ein erhöhter Gehalt von Mikropartikeln wie Schlamm und Algen etc. eine Sauerstoffaufnahme des Wassers und somit auch seiner Bewohner, erschweren. Hinzu kommt, das natürlich auch die Art des Gewässers (fließend, stehend) sowie dessen Tiefe eine Rolle spielt bei der Einschätzung der aktuellen Lage.

Laichzeit - keine Beisszeit

Davon abgesehen, dass man den Fischen während der Laichzeit sowieso ihre Ruhe lassen sollte, ist diese Zeit auch dafür bekannt, dass die Fische weniger bis gar nicht mehr beißen. Wobei die heimischen Fische ihre Laichzeiten eigentlich bis Juli abgeschlossen haben, August und September sind quasi frei von Laichzeiten und setzen sich dann weiter fort von Oktober bis Dezember. 

Somit ist sie nur bei manchen Fischen ein Grund für weniger Biss im Sommer, nicht aber bei allen. 

Die richtige Angelstelle finden

Die Frage ist nun, an welchen Stellen kann man nach beißfreudigeren Fischen suchen? Wie gerade beschrieben, müssten dies Stellen sein, an denen eine höhere Sauerstoffkonzentration im Wasser vorliegt.

Gewährleistet wird die Sauerstoffkonzentration entweder durch Pflanzen die Sauerstoff in das Wasser einbringen (also in schattiger Ufernähe bei stehenden Gewässern) durch auflandigen Wind, oder die Bewegung bzw. Verwirbelung des Wassers durch die Strömung. Letzteres findet man überwiegend in Fließgewässern, beispielsweise an Mündungen oder an der flussabwärts gewandten Seite einer Buhne. Je stärker die Strömung, desto kapitaler sind womöglich die sich dort platzierenden, kapitalen Räuber - denn auch sie möchten hin und wieder mal richtig durchatmen! ;-)

Also an stehenden Gewässern sollte man sich auf die Suche nach folgenden Stellen machen:

  • Seerosen- und Krautbänke
  • Schilfgürtel
  • Frischwasserzufluss
  • Schattige Uferbereiche mit Unterständen

An Fließgewässern sollte man sich auf die Suche nach folgenden Stellen machen:

  • Mündungen
  • Buhnen
  • andere Bereiche mit starken Verwirbelungen 

Witterungsveränderung

Während oder nach einem Gewitter samt Regenschauer ist vermehrte Bissaktivität zu verzeichnen, sofern der Regen nicht für zu viel Aufwirbeln von Mikropartikeln gesorgt hat und somit die Sauerstoffaufnahme zusätzlich erschwert wird. In den meisten Fällen sorgt Regen und auflandiger Wind aber dafür, dass die Sauerstoffzufuhr erhöht wird und somit die Fische wieder aktiver werden. 

Eher vorsichtig sollte man mit der Luftdruck-These sein, denn dazu müsste man sich jede Art für sich stehend ansehen um eine Aussage über diesen Zusammenhang treffen zu können.

Nur als kurzer Hinweis wäre zu sagen, dass Hecht und Karpfen schneller auf Luftdruckveränderungen reagieren können (Schwimmblase mit dem Darm verbunden) als anderen Fischarten, die den Druck ihrer Schwimmblase über den Sauerstoffgehalt im Blut regeln müssen. Zudem wäre wichtig zu klären, welcher Druck und welche Tiefe für welchen Fisch normal sind und wie und ob eine Druckveränderung sich auf den Hunger des Fisches oder auf sein grundsätzliches Verhalten auswirkt. 

Reiz mich!

Unabhängig in welcher Stimmung sich die Fische gerade befinden, Räuber reagieren auf Reize. Je höher und spezifischer der Reiz ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit dass ein Biss erfolgt.

Der German-Wobbler hat den Vorteil, dass man ihn in verschiedenen Techniken und in jedem Gewässer fischen und sich somit ideal auf fast jede Voraussetzung einstellen kann! Teste ihn selbst und erzähle uns von deinen Erfahrungen!

 

Da unsere Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben, freuen wir uns über dein Feedback und/oder passende Ergänzungen sowie Themenvorschläge! 

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